Drei Jahre nach dem Beschluss des Kreuzwertheimer Gemeinderates zur Neubeschaffung einer Drehleiter für seine Feuerwehr konnte diese am vergangenen Samstag mit der mit einem Festakt begangenen Fahrzeugsegnung auch formell abgeschlossen werden.
Pfarrerin Stephanie Wegner und Pfarrer Dieter Hammer eröffneten die Veranstaltung mit einem Gottesdienst am Gerätehaus der Wehr. Die Besonderheit anderen Menschen jederzeit zu helfen, stellte Wegner in Mittelpunkt ihrer Ansprache und betonte dabei auch die Wichtigkeit entsprechender technischer Geräte. Pfarrer Hammer schlug mit einem kreativen Gleichnis den Bogen von der neuen Drehleiter zu Zachäus im Maulbeerbaum, bevor er das neue Fahrzeug segnete.
In den folgenden Grußworten kamen die an der Beschaffung beteiligten zu Wort. Die stellvertretende Landrätin Pamela Nembach bemerkte, dass es ungewöhnlich ist, dass rund 650 000€ öffentlicher Gelder in etwas investiert werden, von dem man hofft, dass man es nie benötigt. Mit knapp einem Viertel dieser Summe beteiligte sich der Landkreis Main-Spessart. "Der Klimawandel bringt mehr Extreme mit entsprechenden Einsätzen von Hochwasser bis Waldbränden. Da ist es wichtig, dass die Feuerwehren im Kreis leistungsstark aufgestellt sind", begründet Nembach die überörtliche Wichtigkeit solcher Sonderfahrzeuge.
Bürgermeister Klaus Thoma blickte nochmals auf die gesamte Entscheidungsfindung zurück. Durch die hohen Kosten hatte man zunächst Rechtssicherheit angestrebt, ob ein solches Fahrzeug für Kreuzwertheim notwendig ist. Letztendlich, betonte Thoma, war es eine einstimmige, politische Entscheidung des Gemeinderats in den Brandschutz der Gemeinde zu investieren. Dies habe zusätzlich auch einen positiven Nebeneffekt für Bauanträge in Kreuzwertheim. Da über die Drehleiter der zweite Rettungsweg sichergestellt werden kann, werden teure bauliche Maßnahmen seitens der Bürger in einigen Fällen überflüssig. Thoma betonte die gute Zusammenarbeit mit dem vierköpfigen Beschaffungsteam der Wehr und freute sich, dass dieses sich für eine notwenige und sinnvolle Ausstattung der Leiter eingesetzt hat. Auf teure Extras ohne entsprechenden feuerwehrtechnischen Mehrwert wurde verzichtet, so dass im Laufe der Bauphase rund 8000€ eingespart werden konnten. Die Kosten für Kreuzwertheim beliefen sich dadurch auf 237 167€. Die restliche Summe wurde durch die Regierung von Unterfranken gefördert.
Kreisbrandrat Peter Schmidt beglückwünschte die Gemeinde zu dieser für den Brandschutz wichtigen Entscheidung und dankte dem Bürgermeister, dass diese Notwendigkeit erkannt wurde.
Den Abschluss bildeten die Worte des sichtlich erfreuten Kommandanten Andreas Gottschalk. Er berichtete konkret aus der Arbeit im Beschaffungsteam. Es wurden Leiterfahrzeuge bei Feuerwehren in der näheren Umgebung besichtigt, Werksführungen durchgeführt, Musterfahrzeuge vorgeführt. Beim Versuch einer gemeinsamen Beschaffung mit einer anderen Feuerwehr fuhr man bis nach Niederbayern. Schlussendlich wäre ein Kompromiss aber teurer geworden, als der daraus resultierende zusätzliche Zuschuss. Bis zur Auslieferung kam es auch pandemiebedingt zu etwas Verspätungen, so dass das Fahrzeug schlussendlich seit Ende März einsatzbereit gemeldet ist.